Stimmen haben mich schon als Sprössling fasziniert, vor allem im Radio. Das KinderHörspiel am Sonntag war Kult bei uns zuhause. Fernsehen gab’s nur heimlich, bei Nachbarn oder meiner Oma. Vielleicht der Grund, warum ich nach einigen Umwegen beim Radio gelandet bin. Ich bin ein OhrenMensch. Bilder beeindrucken mich auch. Musik und Töne gehen bei mir tiefer, am meisten Stimmen, am tiefsten dann, wenn sie brechen, auch meine eigene. Das tut sie nämlich, schon immer. Glaubt zwar keiner, ist aber so. Meine eigene Stimme war für mich lange mehr Fluch als Segen. Bis ich das Paradox als etwas begreifen konnte, das in Wahrheit zusammengehört. Alles Lebendige entsteht aus der Spannung der Gegensätze. Die gilt es auszuhalten, sonst verschlägt es uns die Stimme.